Das Heizkraftwerk besteht in Zukunft im Wesentlichen aus den fünf neuen Gasmotoren, den neuen Druckwärmespeichern sowie der vorhandenen Erdgas-KWK-Anlage (zwei Dampferzeuger und eine Entnahme-Kondensationsturbine).
Die neuen Komponenten werden dabei bewusst in die bereits vorhandene Kraftwerksinfrastruktur (chemische Wasseraufbereitung, Netztransformatoren, elektrische Schaltanlagen, Erdgasanschluss, Fernwärmenetzanschluss, Leitwarte, usw.) eingebunden und damit die Vorteile eines funktionierenden Kraftwerksstandorts genutzt.
Die Gasmotoren erzeugen unter Nutzung von Erdgas aus der anliegenden ONTRAS-Hochdruckleitung Strom und Wärme im KWK-Prozess mit einem Gesamtwirkungsgrad von über 90 %. Neben den Gasmotoren werden zusätzlich Druckwärmespeicher mit einer Gesamtkapazität von ca. 300 MWhth errichtet. Dadurch kann der Einsatz der Gasmotoren deutlich flexibilisiert und den Erfordernissen der Energiewende bei gleichzeitig gesicherter Fernwärmeversorgung Rechnung getragen werden. Die erzeugte Wärme kann im Bedarfsfall zwischengespeichert und später verwendet werden.
Mit Errichtung der Gasmotoren steigt auch die gesamte elektrische installierte (Brutto-) Leistung im Heizkraftwerk Cottbus von aktuell ca. 80 MW auf dann ca. 100 MW. Diese Leistung wird sich jeweils zur Hälfte aus den fünf neuen Gasmotoren sowie der verbleibenden Erdgas-KWK-Anlage zusammensetzen. Der erzeugte Strom wird über die bereits vorhandenen Netztransformatoren in das 20kV-Netz der Elektroenergieversorgung Cottbus und das 110kV-Netz der MITNETZ Strom eingespeist.
Die Erdgas-KWK-Anlage besteht aus zwei Dampferzeugern mit einer Feuerungswärmeleistung von jeweils ca. 116 MW, die bereits heute als Back-Up für die Kohleanlage dienen. Auch zukünftig kann der in diesen Anlagen erzeugte Dampf in der dazugehörigen Entnahme-Kondensationsturbine zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt werden. Zusammen aus der Erdgas-KWK-Anlage (ca. 120 MWth) und den Gasmotoren (ca. 50 MWth) wird auch in Zukunft ca. 50 % des Fernwärmebedarfs der Stadt Cottbus mit KWK-Wärme aus dem HKW Cottbus gedeckt.
Die verbleibende Hälfte liefert weiterhin das Großkraftwerk Jänschwalde, das die Fernwärme ebenfalls im KWK-Prozess erzeugt. Demzufolge wird der Fernwärmebedarf der Stadt Cottbus auch in Zukunft nahezu vollständig durch effiziente KWK-Wärme gedeckt.
Der Standort Heizkraftwerk Cottbus befindet sich im Osten der Stadt Cottbus. Die günstige Lage zur Fernwärmeversorgung, umliegende Bahnanbindung und Kühlwasserzufuhr aus der Spree kennzeichnen die wesentlichen infrastrukturellen und logistischen Vorteile des Standortes. Die neuen Gasmotoren und Wärmespeicher werden daher direkt auf dem Grundstück des heutigen Heizkraftwerks Cottbus errichtet.